Olafur Eliasson setzt sich mit Faktoren der menschlichen Wahrnehmung auseinander. Seine Arbeit behandelt die unterschiedlichen Begriffe von Natur unter Einsatz der technischen Armaturen, die zu ihrer Beobachtung und Vermessung bereitstehen. Wasser, Licht und Farbe, der Wind, Hitze und Kälte gehören zu den Grundelementen ästhetisch verführerischer und intellektuell bestechender Installationen, die den Betrachter in ein Wechselbad von Rationalität und Gefühl tauchen.

Eliassons Arbeit ist darüber hinaus reich an hochkomplexen wissenschaftlichen Bezügen, die Affinitäten mit den visionären Utopien des Ingenieurs und Designers Buckminster Fuller aufweisen. Endless Doughnut ist ein Beispiel für Eliassons Beschäftigung mit geodätischen Systemen, mit Geometrie und Kristallografie, Fünffachsymmetrien und Fibonacci-Reihen. Die Ergebnisse dieser Studien sind unter anderem Objekte, die auf den Berechnungen des Architekten Einar Thorstein basieren. Endless Doughnut ist nicht nur eine Skulptur, sondern ein vierdimensionaler Raum, der kein Innen und kein Außen hat, ein Möbius-Band aus Edelstahl, das die imaginäre Schnittstelle von Innenwelt und Umwelt markiert.

Brigitte Huck, 2005