Das Bestreben der evn sammlung, aktuelle Kunsttendenzen in ihrer Vielfalt auch hinsichtlich des Umganges mit neuen Technologien präsentieren zu können, wird bei Volume von Franz Pomassl am deutlichsten spürbar. Entstanden ist ein Kunstwerk, das beinahe völlig auf eine visuelle Präsenz verzichtet und vor allem audiotaktil erfahrbar ist.

Für den 39 Meter hohen AbHDE (Abhitzedampferzeuger) des EVN-Kraftwerks Theiß in der Nähe von Krems realisierte Pomassl erstmals einen – und für Interessierte nur bei Spezialführungen begehbaren – permanenten Klangraum. Wie bei all seinen oft an der akustischen Schmerzgrenze angesiedelten Hör- und Spürinstallationen ging der Künstler auch im Kraftwerk Theiß von den physikalischen Parametern des konkreten Raumes aus. Tonanlage und Generatoren sind diskret angebracht, die Besucher steigen von Plattform zu Plattform und durchqueren nach und nach Felder von ultrasonaren Hochtönen bis zu infrasonaren Basstiefen. Pomassls Erkundungen werden zu Hörerlebnissen, bei denen der ganze Körper Membran ist. Musik wird zu „purer Schwingung“, wahrnehmbar als zitterndes Wummern. Auch das Fehlen visueller Eindrücke soll dabei mithelfen, die gewohnte Wahrnehmung zu neutralisieren. Die Dynamik der „Komposition“ ergibt sich ausschließlich aus der Durchquerung des Schallraumes.