Andreas Siekmann arbeitet konzeptuell, seine Werke beschäftigen sich mit Stadtpolitik, Ökonomiekritik, Kritik zur Politik des öffentlichen Raums. Die mehrteilige Arbeit in der evn sammlung beschreibt durch verschiedene Medien die Bedingungen und Repräsentationsweisen des World Economy Forum (WEF) 2001 in Davos. Das Tafelbild zeigt die militärische Abschirmung und Abgrenzung der Globalisierungsgegner; der Plattenspieler, bestückt mit Plastik- und Kartonfiguren, überträgt das „Schnarren und Klappern“ der Teilnehmer mittels eines Hörtrichters nach außen; die Prints wiederum isolieren einzelne Sequenzen des Szenariums und verdeutlichen durch ihre comichafte Darstellungsweise den „Ikonen-Trash der Reproduzierbarkeit“. Andreas Siekmann lässt eine Art von Gegenbühne entstehen, die die ritualisierte und konstruierte Welt der Ökonomie als Akteurin übernimmt und zur Schau stellt.

Heike Maier, 2005