Angesiedelt in der Welt der Wissenschaft, geht es in der Arbeit QM, I Think I Call Her QM um die Abgründe und Untiefen der menschlichen Psyche. Hauptfiguren sind die exzentrische Psychiaterin Ruth Fielding und QM, eine lehmverschmierte Kreatur, die die Ärztin eines Tages unter ihrem Bett findet. Die „Queen of Mud“ ist das Alter Ego der Künstlerin, eine so archaische wie utopische Figur, die an vorchristliche Mythen ebenso erinnert wie an Aliens aus der Science-Fiction. Ruth Fielding beschließt, das seltsame Wesen im Keller ihres klaustrophobisch verschlossenen Hauses in Manhattan zu beobachten und zu studieren. In einem unbeaufsichtigten Moment flieht QM, und die Psychiaterin bleibt mit einem ungelösten Rätsel zurück. In diesem Film überblendet Sidén die Genres: narrative Techniken des Kinos, Beziehungsdramen (zwischen einer Mutter- und einer Tochterfigur), Kriminalgeschichten, Frauenschicksale, Horrorelemente und das Unbehagen des Alfred Hitchcock. Der wahre Schauplatz des Films aber ist das weite Land der Seele.

Brigitte Huck, 2005